Radfahren gegen Arthrose!

Radfahren ist eine der gesündesten Möglichkeiten Sport zu treiben, es hat nicht nur Auswirkungen auf das Herzkreislaufsystem, sondern ist auch außerordentlich gelenkschonend. Schon ab einer Belastungszeit von 10 Minuten wird die Immunabwehr nachweislich gestärkt und es findet eine deutliche Reduktion von Infektionen insbesondere der Atemwege und der des Hals-Nasen-Ohren Systems statt.

Ab einer Belastung von 45 Minuten bis 60 Minuten mit einer Herzfrequenz von etwa 130 Schlägen pro Minute kommt es zu einem messbaren Ausdauertrainingseffekt mit positiver Reaktion auf das Herzkreislaufsystem.

Ab einer Belastungszeit von 60-90 Minuten wird zunehmend die Fettverbrennung aktiviert. Voraussetzung ist ein ausreichend intensive Belastung; diese erreichen Sie, wenn Sie mit etwa 120-130 Herzschlägen pro Minute auf dem Rad fahren und etwa eine Stunde fahren. Sie verbrauchen bei einer solchen Belastung etwa ein Viertel des täglichen Kalorienbedarfs, dies sind etwa 500 kcal (Kilokalorien).

Voraussetzung für eine derartige Gewichtsabnahme ist, dass man mit etwa 60-70 % der maximalen Herzfrequenz fährt, etwa 120-130 Herzschläge pro Minute. Radeln sie also nicht zu schnell und kommen aus der Puste, denn dann wird weniger Fett verbrannt.

Voraussetzung für ein sportlich gesundes Radfahren ist aber auch vernünftige atmungsaktive Kleidung, ein vorausschauender sicherer Fahrstil mit einer Streckenplanung, bei der die möglichen Gefahren des Straßenverkehrs oder des Geländes vorher bekannt sind.

Studien zeigen nachweislich die regulativen Wirkungen des Fahrradfahren auf Psyche und Wohlbefinden, das ist „Burn Out“ Prophylaxe pur! Dänische Wissenschaftler konnten zeigen, das drei Stunden Fahrradfahren pro Woche eine um etwa 40% niedrigere Sterberate zur Folge haben.

Für mich als Orthopäde ist natürlich der gelenkschonende Aspekt des Radfahrens von besonderer Bedeutung, etwa 60% des Körpergewichtes werden auf dem Sattel abfangen. Bandscheiben werden durch die permanente Belastung und Entlastung beim Treten des optimal durchblutet und ernährt, wenn der Anstellwinkel des Oberkörpers auf dem Rad nicht zu flach ist wird auch die Halswirbelsäulnicht durch Überstreckung überlastet. Für einen normalen Fahrradfahrer ist ein Anstellwinkel von 60-70° empfehlenswert.

Passen Sie ihren Sattel individuell Ihrem Gesäß an, probieren Sie mehrere Sättel aus: es gibt heute keine klassischen Männer -oder Damenmodelle mehr, wichtig ist dass die Durchblutung der Genitalregion gewährleistet ist, keine Nerven und Gefäße abgeklemmt werden und es genau dadurch zu Taubheit und langfristigen Schädigungen kommt. Die Sattelhöhe sollte so eingestellt sein, das bei gestrecktem Bein die Verse gerade die untere Pedale berührt. Der Sattel sollte so weit nach vorne oder hinten gestellt sein dass der fordere Unterschenkel, wenn er senkrecht hängt auf die vordere Pedale fällt. Wichtig ist eine gute Federung des Fahrrads. Ich selber habe eine vordere Gabelfederung und eine Rahmenfederung, welche insbesondere die Wirbelsäule vor harten Stössen abfedert.

Wenn Sie Ihren Körper optimal auf dem Fahrrad positioniert haben, haben Sie keine Probleme im Sitzbereich. Ihre Hände schlafen nicht ein, da die Körperlast nicht zu sehr nach vorne verteilt ist und auf dem Lenkrad liegt. Sie haben so auch eine optimale Ernährung der Knorpelzellen, insbesondere der Hüfte, des Knies und und Sprunggelenke. Somit beugen Sie einem Gelenkverschleißes durch Fahrradfahren optimal vor.

Daher findet Fahrradfahren auch in der Rehabilitation und Trainingstherapie nach Unfällen, Kreuzband-Operationen und in oder Endoprothesen-Chirurgie des Knie und Hüftgelenkes seinen Einsatz.

Für mich ist das Fahrradfahren Lebenselixier mit hoher Qualität geworden und macht in nahezu allen alltäglichen Lebenssituationen den Pkw entbehrlich: Es ist Cabriolet Fahren mit eigener Beinkraft.