Hyaluronsäuretherapie

Die Hyaluronsäure ist seit etwa 1935 bekannt und kommt im menschlichen Organismus überall da vor, wo Wasser gespeichert wird. Die Hyaluronsäure ist biochemisch eine hoch komplexe Zuckerstruktur, die z. B. im Kammerwasser und im Glaskörper des Auges, in der Lunge, in der Grundsubstanz der Haut und im Knorpel sowie der Gelenkflüssigkeit vorkommt.

Funktionen der Hyaluronsäure im menschlichen Körper

Im menschlichen Knorpel hat die Hyaluronsäure die wichtige Aufgabe das strukturelle Grundgerüst des Knorpels sozusagen als „Rückgrat“ des Knorpels zu bilden. Sie hat hier eine sogenannte „Stoßdämpferfunktion“, da sie große Mengen an Wasser speichern kann, womit sie durch das Aufnehmen und Abgeben von Wasser Stoßbelastungen abpuffert. Außerdem ist die Oberfläche des Gelenkknorpels mit Hyaluronsäure beschichtet, um dort die Reibekräfte bei der Gelenkbewegung zu vermindern. Darüber hinaus enthält die Gelenksflüssigkeit der menschlichen Gelenke, die sogenannte Synovia, etwa 0,4 % Hyaluronsäure.

Die Hyaluronsäure in der Gelenksflüssigkeit ist derjenige Bestandteil, der am meisten zu der Fähigkeit seiner dynamischen Verformbarkeit beiträgt. Dieses ist die Hauptaufgabe der Gelenksflüssigkeit als sogenannte „Gelenkschmiere“.

Die netzartige Anordnung der einzelnen Molekülbestandteile der Hyaluronsäure in der Gelenkschmiere hat zusätzlich die Aufgabe eines Filters, der das freie Herumschwimmen von schmerzenden Entzündungswirkstoffen, Zellen und großen zellgiftigen Molekülen unterbindet. Die Hyaluronsäure in der Gelenkflüssigkeit hat auch die Aufgabe den Knorpel durch Transport von Ernährungsstoffen zu ernähren. Unsere Schmerzrezeptoren in der Gelenkinnenhaut sind ebenfalls mit Hyaluronsäure beschichtet, wodurch Schmerzempfindungen des Gelenks vermindert werden.

Hyaluronsäure zusammengefasst:

Zusammengefasst hat die Hyaluronsäure also eine Stoßdämpferfunktion, eine Schmierfunktion, eine Filterfunktion, eine schmerzlindernde Funktion und eine knorpelstrukturverbessernde Wirkung. Sie ist durch die Möglichkeit, in das Gelenk injiziert werden zu können  eine optimale Alternative zur Injektion von beispielsweise Kortison. Grundsätzlich kann die Hyaluronsäure in alle Gelenke des menschlichen Körpers eingespritzt werden, z. B. Kniegelenk, Hüftgelenk, Sprunggelenk, Großzehengrundgelenk, Daumensattelgelenk sowie kleine Wirbelgelenke an der Wirbelsäule.

Ihr Dr. Jürgen Römer